Was ist das Ziel der „OMs“?

Die Erlangung einer SORA- oder LUC-Zertifizierung ist vergleichbar mit einer Qualitätszertifizierung (wie ISO 9001), jedoch ausschliesslich auf das Drohnenprogramm eines Unternehmens ausgerichtet. Der Erhalt einer SORA-„Genehmigung“ geht weit über eine einfache Flugerlaubnis hinaus; er stellt eine Garantie fuer Qualität und langfristiges Management in diesem Bereich dar.

Die Betriebshandbücher (oder Betriebverfahren), auch mit OM (Operations Manual) abgekürzt, dienen den Behörden als Nachweis dieser Qualitätsgarantie. Durch die Formalisierung aller vom SORA abgeleiteten Anforderungen und die Verpflichtung des Betreibers diese einzuhalten, kann der Betrieb und die Organisation dann durch die zuständige Behörde zum Betrieb ermächtigt werden.

In gewisser Weise werden die OMs also auch für die Behörden erstellt. Um sicherzustellen, dass sie korrekt angewendet werden, sorgt das Management eines Drohnenbetreibers dafür, dass die beschriebenen Prozesse tatsaechlich in der Praxis umgesetzt werden. Die Piloten hingegen erhalten eher andere Mittel zur praktischen Umsetzung der Vorschriften, wie gezielte Schulungen oder Checklisten.

Daraus ergibt sich eindeutig, dass all diese unterschiedlichen Informationen nicht in einem einzigen Dokument für alle Ebenen eines Drohnenprogramms zusammengefasst werden können. Dennoch ist dies in den derzeit im Internet und durch die Behörden zur Verfügung gestellten Vorlagen der Fall.

Wie strukturiert man die OMs?

Wie strukturiert man die OMs?

Jedes OM hat innerhalb des Unternehmens eine eigene Funktion und einen eigenen Verantwortlichen. In der Luftfahrt sind diese Verantwortlichkeiten bereits klar definiert, weshalb es naheliegend ist, sich für Drohnen stark daran zu orientieren:

  • OM-A: Struktur des Unternehmens (des Drohnenprogramms) und allgemeine Prozesse
  • OM-B: Informationen und Einschränkungen der eingesetzten Maschinen (Drohnen)
  • OM-C: Prozesse im Zusammenhang mit den Einsatzorten
  • OM-D: Schulung, Voraussetzungen und Kompetenzmanagement

Zusätzlich wird auch das Handbuch für das Notfallmanagement, der ERP (Emergency Response Plan), integriert:

  • ERP: Notfallmanagementplan

Selbstverständlich können die heute in der Luftfahrt bekannten Handbücher nicht vollständig übernommen werden; der Betrieb eines Hubschraubers unterscheidet sich grundlegend von dem einer elektrischen Drohne. Doch durch eine sinnvolle Anpassung an die spezifischen Anforderungen eines Drohnenprogramms lassen sich aber ausgezeichnete und skallierbare Ergebnisse erzielen.

Dank dieser klaren Struktur ist jede Rolle für das entsprechende Handbuch verantwortlich. Zudem wirken sich Änderungen innerhalb des Drohnenprogramms nur gezielt auf die relevanten Abschnitte aus.

Die Vorlagen der Behörden

Warum bestehen die Behörden darauf, „All-in-One“-Vorlagen zu veröffentlichen, die für eine langfristige Verwaltung ungeeignet sind?

Erstens, weil diese Vorlagen bei der Entwicklung der Drohnenregularien entwickelt wurden. Damals kannte man noch nicht das gesamte Potenzial, und oft beschränkte sich ein Unternehmen auf eine einseitige Nutzung innerhalb des Unternehmens. Mit wenig Personal im Drohnenprogramm und oft nur einer Maschine mit einem bestimmten Zweck konnte ein einfaches Dokument, das „ConOps“ (Concept of Operation), ausreichen.

Doch die Industrie und die Nutzung von Drohnen haben sich so schnell entwickelt, dass die Regulierung in vielerlei Hinsicht nicht in der Lage war, mitzuhalten. Heute erben die Behörden daher ein leider weit verbreitetes Modell, das nicht mehr den Anforderungen fortschrittlicher Drohnenprogramme entspricht.

Überflutet von Anfragen der Betreiber, die aus einem kaum anpassbaren System resultieren und bei jeder Änderung von den Behörden abhängig sind, bleibt diesen keine Zeit mehr, die Vorlagen anzupassen.

Zweitens aufgrund mangelnder Kenntnisse und fehlender Gesamtübersicht. Oft haben die Mitarbeiter, die innerhalb der Behörden für Drohnen zuständig sind, keinen ausreichenden luftfahrtspezifischen Hintergrund. Das in diesem Artikel behandelte Thema ist ihnen daher zu unbekannt oder zu abstrakt, um es schnell zu implementieren.

Diese OMs als Betreiber strukturieren

Die Strukturierung dieser OMs und ihres Inhalts, um eine logische und nutzbare Abfolge von Informationen zu gewährleisten, ist keine einfache Aufgabe. In Verbindung mit den spezifischen Anforderungen der Behörden wird die Erstellung, aber vor allem die Pflege der OMs schnell zu einer zeitraubenden und ineffizienten Arbeit, die die Rentabilität eines Drohnenprogramms beeinträchtigt.

Bei Digisky haben wir inzwischen mehrere Dutzend SORA mit derselben Handbuchstruktur erstellt, die sich in ganz Europa sowohl bei den Behörden als auch bei unseren Kunden bewährt hat. Ohne die Endnutzer (Piloten) mit einer Flut an Informationen zu überfordern, sind wir heute in der Lage, eine konforme, klare und strukturierte Dokumentation für jede Ebene eines Drohnenprogramms bereitzustellen.

Da wir uns bewusst sind, dass die Pflege dieser Handbücher in einer sich ständig verändernden Drohnenumgebung mühsam ist, übernehmen wir diese Aufgabe mit unserer Handbuchverwaltungssoftware digidoc und entlasten Sie, damit Sie sich auf Ihre Einsätze konzentrieren können.

Möchten Sie weitere Informationen über digidoc und die Struktur der OMs?